Als ich 1998 ans Connewitzer Kreuz in eine Wohngemeinschaft zog, dauerte es gar nicht lang, bis ich in der Nacht auf die dumpfen Bässe aufmerksam wurde, die aus dem Keller der Elastic wummerten. Was war das für ein Erlebnis, als ich zum ersten Mal früh um vier entschied den Klängen nach zu gehen. Ich lief an der brennenden Mülltonne und dem Diesel Strom Generator vorbei, schlich die marode Treppe hinab, in den dunklen Partykeller. In den geschätzt 3×3 Meter kleinen Kellerräume legte jeweils ein anderer DJ auf. Ich war hin und weg. Fortan hing ich dort ab, wann immer ich der Partys gewahr wurde und das Wochenende war einfach nur ewig lang und schön.
Einige Zeit kam ich häufiger. Denn häufig wummerten und lockten nachts die Bässe in die alte Fabrik.
Bis die Polizei, oder die Nachbarn, oder beide zusammen, nicht mehr mitspielten. Die Partys wurden weniger und irgendwann waren sie vorbei. Der Eingang zur Elastik zugemauert.
Lange Jahre war gar nix los im Gebäude. Obdachlose wohnten dort. Es sammelte sich viel Unrat an.
Aber nun, vor ein paar Tagen, rückten Bagger an und nun wird hier Luxus saniert. Vermutlich.
12 Euro der Quadratmeter?
Wer bietet mehr?
Im Anhang Bilder, die von der alten Elastic berichten. So wie ich sie gesehen habe, in Juli 2013.
Nachtrag 30. Juni 2014: Ich habe heute ein Video gefunden, von einer Party in der Elastik 2003. Ihr seht den Zugang über das Gelände zum Keller, hört den Stromgenerator, erlebt den Abstieg über die marode Treppe.. total authentisch, wenn ihr mich fragt. So habe ich es erlebt und ich glaube, auf der Party bin ich ebenfalls gewesen. Da sind so ein paar Personen und Details, die kommen mir doch sehr bekannt vor 🙂
Hallo,
es gibt noch Leben in den Thalysia Werken. Ja, es wird saniert, aber unmittelbar nebenan ist eine Künstlerin zu Hause. Schau mal auf meinen Blog https://www.ppetz.com/2017/05/05/franziska-faust-portrait/
Weitere Beiträge dazu folgen in den nächsten Tagen.
LG
Peter
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