Baum am Connewitzer Kreuz abgefackelt

Das Connewitzer Kreuz nach dem Brand, ohne Baum

Das Connewitzer Kreuz nach dem Brand, ohne Baum

Gegen 21:30 Uhr musste gestern die Feuerwehr zum Connewitzer Kreuz ausrücken, um den einzelnen Baum, der auf der kleinen Insel, zusammen mit der markanten roten Säule steht, zu löschen. Leider kamen sie zu spät.

Viele Connewitzer verbanden mit dem Baum schöne Erinnerungen. Im Sommer spendete er Schatten und war eine Oase der Ruhe, zwischen den dahin donnernden Straßenbahnen, LKW und Autos.
Regelmäßig wurde er von den Connewitzern liebevoll geschmückt und so zu einem weithin sichtbaren Zeichen künstlerischer Ertüchtigung.

Damit ist jetzt Schluss. Heute morgen war vom Baum nur noch der Stumpf zu sehen. Ringsum verstreut lagen verkohlte Klopapierrollen. In der Ecke saß ein kleiner rothaariger Mann, der angibt, sich an nichts erinnern zu können.
Ob der Mord an einem Plüschbären in derselben Nacht, wenige Häuser entfernt, mit der Brandstiftung in Verbindung gebracht werden kann, steht ebenso wenig fest.

Rothaariger Kiffer in Connewitz

Rothaariger Kiffer in Connewitz will nichts gesehen haben.

Bär ermordet und aufgespießt in der Bornaischen Straße

Bär ermordet, ausgenommen und aufgespießt in der Bornaischen Straße gefunden. Besteht ein Zusammenhang zur Brandstiftung?

Es bleiben also viele offene Fragen: wozu hat die Polizei eine Kamera gestützte Rundumüberwachung am Kreuz installiert, wenn sie nicht in der Lage ist, wichtige Connewitzer Kulturgüter zu schützen, die in nur 50m Entfernung zur Kamera den Flammen zum Opfer fallen? War der Brand vielleicht sogar politisch gewollt und werden die Hintermänner vom Staat geschützt? Werden Hildebrand & Jürgens auf dem wertvollen und zentral gelegenen Grundstück ein neues teures Stadthaus errichten?

Wir berichten, wenn es Neuigkeiten gibt.

Wer hat den Baum angezündet? Spuren der Täter?

Wer hat den Baum angezündet? Spuren der Täter?

/Edit 28.3.2015 L-IZ: „Die Partei“ gedenkt Platane am Kreuz

6 Kommentare zu “Baum am Connewitzer Kreuz abgefackelt

  1. Ich bin stinksauer. Der Baum als Symbol der Beharrlichkeit in Zeiten allen Wandels. Jahrzehnte stand er unbeirrt, friedlich und mehr oder weniger schön auf seiner Insel in der Insel. Er war kein Schönling, aber er wurde geliebt, was auch wieder metaphorisch seine Position rechtfertigten könnte. Er wachte über die Geschehnisse und trotzte meteorologischen wie politischen Unwettern, pinkelnden Zwei- bis Vierbeinern, erschrockenen Rechtsabbiegern, deren Abgasen und denen von Feuerwerkskörpern. Der letzten Katastrophe hielt selbst er nicht stand. Sollte man das auch symbolisch betrachten? Ich bitte den/die Verursacher, zu versuchen, sich diese Woche an die ehrwürdige Stelle ihres Opfers zu stellen, um zu sehen, wie lange dort für ihn/sie auszuhalten ist. Ich stelle mir neben ihnen wiederum genüsslich pinkelnde Zwei- bis Vierbeiner vor. Oder die Rache des unschuldigen Plüsch-Teddies, welcher vielleicht nicht ganz unabsichlich und schlimmstenfalls nur als Vorbote vor dem „Haus der 1000 Leichen“ ausgestellt wurde.

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  2. Vollhonks müssen das gewesen sein. Die Frage nach der Ü-Cam ist allerdings berechtigt.
    Ich bin für Neubepflanzung durch Kiezbewohner. Bevor jemand die Insel als Parkplatz nutzt 😉

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  3. DER BRÜLLER.
    Wenn die Mülltonnen brennen tanzt ihr rum und bei einem Baum wird rumgeheult und es werden Verschwörungstheorieren ausgepackt.
    Super Blog, werd ich mir jetzt jeden Abend anschauen, damit ich mit einem Lachen einschlafen kann.

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  4. Pingback: Quo vadiz Connewitz? | Ute Elisabeth 'Lily' Gabelmann

  5. „Alt wie ein Baum“ und „wenn ein Mensch stirbt“ sind Insiginien einer selbtreflexiven Gesellschaft die alles will außer den Kapitalismus. Ja, auch wir Reudnitzer_innen trauern um den Kreuzbaum in Conne! Warst du uns immer und stets Symbol, Vorbild und Zeuge dafür, dass bereits in den 1930ern Nazis und andere Spackos zu recht unter deinen Blättern aufs Maul bekommen haben! Ehrfurchtsvoll verneigen wir uns vor deinem kahlem Stumpf! Wir möchten an dieser Stelle aber auch an sinnlose Westimporte wie Burkard Jung erinnern und mahnen an „Niewieder Birkenholz zu Kreuzen für gefallene SS-Männer!“ auf dem Gebiet der SU und andernorts! Vielleicht tröstet es ein bißchen, dass es in anderen Fluren und Wäldern noch viel schlimmer aussieht. Siehe hier den Bericht von Die PARTEI Roudnice welche die abgeranzten westdeutschen Randgebiete die letzten Tage besuchte! Nur Beton, wenig Baum, Hirn schon garnicht – ist das unser aller Zukunft?

    https://dieparteiroudnice.wordpress.com/2015/03/15/abgeranzte-westdeutsche-randgebiete/

    Michael Rösler von Die PARTEI Roudnice – 04317 – da wo die Pisse abgefüllt wird die ihr längst nicht mehr trinkt!

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